Neubau eines Wohnhauses für Senioren mit Betreuungs- und Pflegebedarf (stationäre Einrichtung nach SGB XI) mit 48 Plätzen und einer Tagespflege für 12 Besuchern
FLÄCHE: BGF= 3.324 m² , BRI = 10.241 m³
BAUKOSTEN: 4,9 Mio (KG 200-700 brutto)
BAUZEIT : 03/2013 – 06/2014
GENERALPLANUNG: Pötting Architekten
MITARBEITER: Yves Kekicheff, Gabi Teichmann
STATIK: GGH Ingenieure
TGA: AHS Ingenieurgesellschaft mbH
Für 48 Senioren entstand im brandenburgischen Altlandsberg ein neues, lebenswertes und wohnliches Zuhause mit einer individuellen Betreuung in vier Wohngruppen à 12 Bewohner. Zu dem Gebäude gehört auch eine Tagespflegeeinrichtung für die tägliche Betreuung von 12 Senioren, die in der Umgebung wohnen.
Die gemeinsame Wohngruppe für die Bewohner ist die Grundlage für den Entwurf und für das Betreuungskonzept des Gebäudes. Innerhalb der Wohngruppen verfügen alle Bewohner über ihr eigenes privates Zimmer mit eigenem barrierefreiem Bad. Eine Wohngruppe besteht aus den Gemeinschaftsräumen des Ess- und Wohnbereiches, dem Schwesternbereich, den Pflegearbeits- und den Hauswirtschaftsräumen.
Innovativ an dem Wohnbereichskonzept ist, dass je zwei Wohngruppen zu einem Gemeinschaftsbereich mit zentraler Wohnbereichsküche und Schwesternzimmer zusammengefasst werden. Diese ebenso einfache wie effektive Raumanordnung vereinbart scheinbar gegensätzliche Anforderungen, nämlich die Stärken von stationären Hausgemeinschaften– kleinteilige Strukturen, familiäre Atmosphäre, individuelle Zimmer – mit den Vorteilen eines zentral organisierten Küchen- und Personaldienstbereichs – effizientem Personaleinsatz und minimiertem Raumbedarf.
Architektur und Innenausstattung des Hauses sind durchgängig in einem modernen, warmen aber zurückhaltenden Farb- und Materialkonzept gestaltet. Bewusst vermeiden sie die Architektursprache von üblichen Seniorenheimen sondern erinnern eher an ein hochwertiges und freundliches Apartmenthaus. Gegen das gedeckte Weiß der Wände heben sich dunkle Naturtöne von Holzböden und –türen ab. In den Gemeinschaftsräumen herrschen warmen Farben vor, die in den Fluren und Erschließungsflächen um frische Töne erweitert werden. Insbesondere die großformatigen floralen Fotomotive in den Sitznischen erregen allgemein positive Aufmerksamkeit und heben das Image der gesamten Einrichtung.
Auch die Fassadengestaltung wahrt die Balance zwischen Modernität einerseits und behutsamer Einpassung andererseits. Die zueinander versetzten weiß gefassten Fensterfelder werden von einem angenehm ruhigen braunen Fassadenton untersetzt. Die Farbigkeit wurde im Hinblick auf die Umgebung eines teilweise sehr bunten Einfamilienhausgebietes am Stadtrand eher zurückhaltend gewählt.
Seit der Eröffnung zeigt sich, dass sowohl das betreuerische wie auch das gestalterische Konzept gut aufgehen. Bewohner und Angehörige sind gleichermaßen zufrieden wie Heimleitung und Personal. Explizit werden dabei die gute Betreuungsqualität durch das räumliche Konzept, eine angenehme Arbeitsatmosphäre sowie das freundliche und moderne Ambiente des Gebäudes hervorgehoben. Bereits wenige Monate nach Fertigstellung war die Einrichtung voll belegt und hat Wartelisten, sowohl aus der ländlichen Nachbarschaft wie auch aus Berlin.